Zum ersten Mal in ihrer Geschichte veröffentlicht die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e. V. (SPIO) keinen Startplan für die kommenden Filmstarts.
Eigentlich ist es ein Routinetermin: Im Monatsrhythmus veröffentlicht die SPIO eine Übersicht aller geplanten Filmstarts des nächsten Halbjahres. Die CoViD-19-Pandemie sorgte für eine beispiellose Welle an Verschiebungen und Absagen von Startterminen. Die Produktionen sind gestoppt, die Kinos sind geschlossen. Die Folge: Schon der letzte Startplan der SPIO aus dem Monat April macht die daraus folgenden Lücken deutlich. Angaben zu zukünftigen Filmstarts sind nur noch in wenigen Fällen möglich.
SPIO-Präsident Dr. Thomas Negele: „Die große Unsicherheit bei den Filmstarts zeigt: Die Bundes- und Landesregierungen müssen bei den Rettungsmaßnahmen die gesamte Filmbranche im Blick haben.
So erfreulich es ist, dass die Kinos wieder öffnen können und damit unsere Umsatz- und Marketinglokomotive langsam wieder Fahrt aufnehmen kann – die Anlaufphase bedeutet für die Filmwirtschaft noch eine lange Durststrecke. Dazu kommt der Regelungswirrwarr zwischen den Bundesländern. Der sorgt für Unsicherheiten weit über die Planung der Filmstarts hinaus.
Die Betroffenheitsstudie des Bundeswirtschaftsministeriums weist die Filmwirtschaft als eine der am stärksten betroffenen Kreativbranchen aus – trotzdem kommt von den umfangreichen Rettungsmaßnahmen kaum etwas an. Die SPIO und ihre Mitgliedsverbände haben sehr früh die Folgen eines dreimonatigen Stillstands beziffert. Damit die Branche wieder durchstarten kann, müssen die weiterhin ungedeckten Corona-Folgen in Höhe von 563,5 Mio. Euro durch Ausgleichszahlungen und Investitionsprogramme aufgefangen werden und die Bundeländer zu einer abgestimmten Politik zurückkehren.“