Mehr Kreislaufwirtschaft beim Bauen: Ersatzbaustoffe durch Nachhaltigkeitsstrategie stärken 

  • NRW-Umweltminister Krischer besucht REMEX-Baustoffrecyclinganlage 
  • Diskussion möglicher Rezyklateinsatzquoten bei öffentlichen Bauaufträgen 
  • Ressourcenwende gefährdet

Düsseldorf, 30. Juli 2024 – Die Stärkung von Ersatzbaustoffen bietet immense Potenziale für den Umwelt- und Ressourcenschutz. NRW-Umweltminister Oliver Krischer informierte sich beim Besuch der REMEX-Baustoffrecyclinganlage im Düsseldorfer Hafen über die Gewinnung nachhaltiger Recycling-Baustoffe aus mineralischen Bauabfällen.

NRW-Umweltminister Oliver Krischer und REMEX-Geschäftsführer Michael Stoll
(r.): In der REMEX-Recyclinganlage werden aus Boden und Bauschutt güteüberwachte Recyclingbaustoffe hergestellt, deren Nutzung im Tiefbau seit Jahrzehnten etabliert ist. Ein Teil dieser Recyclingbaustoffe könnte problemlos auch im Hochbau eingesetzt werden.

REMEX-Geschäftsführer Michael Stoll nutzte den Informationsbesuch, um politische Handlungsoptionen anzusprechen. „Die öffentliche Hand kann einen wesentlichen Beitrag leisten, die güteüberwachten und bewährten Ersatzbaustoffe im Markt massiv zu stärken. Verbindliche Mindesteinsatzquoten bei öffentlichen Bauaufträgen würden einen ebenso sichtbaren wie wirkungsvollen Einstieg in eine neue Ära des Ressourcenschutzes forcieren. Auch die Hersteller von Bauprodukten wie Mauersteinen, Betonwaren oder Transportbeton für eine freiwillige Quote zum Einsatz von Recyclaten zu gewinnen, sorgt für mehr Kreislaufwirtschaft beim Bau. Beide Vorschläge könnten wirtschaftlich sinnvolle und ökologisch fundierte Bausteine für die künftige deutsche Nachhaltigkeitsstrategie sein.“ NRW kann bundesweit bei diesem Zukunftsthema eine Vorreiterrolle übernehmen: „Die Kapazitäten sind vorhanden und die Recyclingbranche steht in den Startblöcken,“ führte REMEX-Geschäftsführer Stoll aus.

Ressourcenwende gefährdet
Auf bundespolitscher Ebene wird derzeit die künftige Verordnung für das Ende der Abfalleigenschaft von Ersatzbaustoffen diskutiert: eine verbindliche Regelung, auf die die Hersteller seit der 2023 in Kraft getretenen Ersatzbaustoffverordnung dringend warten. Die aktuellen Planungen des Bundesumweltministeriums, nur wenigen ausgewählten Ersatzbaustoffen den Produktstatus zu ermöglichen, wird von Experten und Verbänden stark kritisiert. „Sollte dies in eine bundesweite Verordnung fließen, ist – wie eine PROGNOS-Studie zeigt – mit weniger Kreislaufwirtschaft und höherer Deponierung zu rechnen. Das kann niemand wollen“, so REMEX-Geschäftsführer Stoll.
Er sieht – ebenso wie Umweltminister Krischer – große Potenziale für Ersatzbaustoffe im Hochbau. Denn während Ersatzbaustoffe im Straßenbau seit Jahrzehnten zum Einsatz kommen, ist deren Nutzung dort aktuell noch vernachlässigbar gering.
_________________________

Über die REMEX GmbH
Die REMEX GmbH ist spezialisiert auf das professionelle Management mineralischer Abfälle und die Rückgewinnung darin enthaltener Ressourcen. Das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf ist sowohl in Europa als auch in Asien tätig. Die Aktivitäten der REMEX GmbH sowie ihrer mehr als 30 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften umfassen alle mit dem Mineralstoff-management verknüpften Bereiche – von der Logistik über die Aufbereitung bis zur anschließenden Verwertung oder Beseitigung. Schwerpunkte liegen in den Feldern Produktion und Bereitstellung von Ersatzbaustoffen und Recyclingmetallen, Flächensanierung, Bodenbehandlung, Bergversatz und Deponiemanagement. Mit seinen Recyclingaktivitäten reduziert REMEX nachweislich den Verbrauch von Kies, Sand und Naturstein und verbessert die Klimabilanz bei der Metallproduktion. Das Unternehmen ist international führend bei der Entwicklung richtungweisender Recyclingtechnologien und zählt zu den größten Herstellern von Ersatzbaustoffen in Europa. REMEX gehört zur weltweit tätigen REMONDIS-Gruppe.